Die starke Atrophie des Kieferkamms an sich ist schon eine große Herausforderung für das implantologische Team. Bestehen zusätzlich noch systemische Erkrankungen, sind das ganze Können, die Erfahrung und die werkstoffkundliche Kompetenz des Ärzteteams und des Zahntechnikers gefordert. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist in komplexen klinischen Fällen von Anfang an absolut notwendig. Alle Beteiligten sind sich einig über die Ziele der Therapie:
- Herstellung einer funktionellen und ästhetischen Suprakonstruktion
- Nachhaltige Kontrolle und Therapie der systemischen Erkrankungen zur Verbesserung des dentalen und allgemeinen Gesundheitszustands
- Ausarbeitung optimaler Richtlinien für die zahnärztliche Nachbetreuung
Die Versorgung mit Implantaten ist bei Patienten mit systemischen Erkrankungen umfangreich und für den Patienten teilweise unangenehm. Zumal sich die komplexe orale Rehabilitation meist über einen längeren Zeitraum erstreckt. Daher erwartet der Patient zu Recht ein – soweit in solchen Fällen zahnärztlich vertretbar – vorhersagbares Ergebnis. In den vergangenen vier Jahren sammelten wir in unserer Praxis bei insgesamt 37 Patienten Erfahrungen mit extraoral gewonnenen autologen Knochentransplantaten für die Augmentationen des stark atrophierten Alveolarkamms. Die Mehrzahl der Patienten litt an verschiedenen systemischen Erkrankungen. Alle Patienten waren zwischen 46 und 60 Jahre alt. Mit Blick auf die Lebenserwartung und die zurückgewonnene Lebensqualität sind invasive Eingriffe als angemessen und therapeutisch angebracht beziehungsweise notwendig zu betrachten.
Evgeny Zhdanov, Yury Tareev, Marina Yanovskaya, Alexey Khvatov, Ilya Korogodin
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